Evangelischer Presseverband für Bayern e.V.

Claudius Verlag

Bücher, die inspirieren –

Halt und Haltung: Der Claudius Verlag setzt auf religiöse und gesellschaftliche Themen und Temperamente

 

„Heutigentags sagen und schreiben viele Gelehrte mehr, als sie wissen“, spottete einst der Dichter Matthias Claudius. Leicht zu deuten als Empfehlung an alle Buchmarktschreier heute: vielleicht nicht jede Gedankenflocke zum Paradigmenwechsel aufblähen, vielleicht nicht jeden Leichtmatrosen gleich zum Odysseus stilisieren.

Besonders ein Verlag, der sich diesen Dichternamen leiht, scheint gut beraten, wenn er sich konsequent auf Bluff-Diät setzt. So heißt unsere Devise: klein, fein und glaubwürdig. Der Claudius Verlag steuert auf seinen 70. Geburtstag zu. Er wurde 1954 im Evangelischen Presseverband für Bayern (EPV) gegründet und verstand sich zunächst als eine rein evangelische Plattform für theologische Veröffentlichungen. Die DNA unseres Hauses ist auch heute klar christlich, in erster Linie protestantisch, sofort erkennbar im Sachbuchsegment, aber auch bei den Schulbüchern für den evangelischen Religionsunterricht an Mittelschule, Realschule und Gymnasium. Das Schulbuch fürs Gymnasium Ortswechsel ist ein echter Vorreiter in Sachen kompetenzorientierter Unterricht und mittlerweile nahezu in der ganzen Bundesrepublik im Einsatz. Autoren wie Werner Tiki Küstenmacher, Richard Rohr und Andreas Ebert sind seit vielen Jahren die wohlbekannten Namen unseres Programms. Große Bekanntheit erlangte Claudius durch den Weltbestseller Das Enneagramm von 1989 mit 50 Auflagen sowie Übersetzungen in 16 Sprachen. Mit 15 bis 20 Neuerscheinungen pro Jahr setzt Claudius ein vergleichsweise kleines Programm auf. Das aber bietet für jedes einzelne Buch mehr Aufmerksamkeit in Lektorat, Vertrieb und Marketing.

Seit dem Jahr 2017 stehen bei Claudius die Zeiten ganz im Zeichen einer behutsamen Erweiterung seiner Kernkompetenz. „Wir stehen für Halt und Haltung“, betont Verlagsleiter Martin Scherer. Konkret bedeute das nicht nur eine konfessionelle Öffnung des Programms, sondern auch ein verstärktes Interesse an philosophischen Themen und Temperamenten. In einer Zeit, die alte Gewissheiten zunehmend fragwürdig erscheinen lässt, brauchen Buchmacher weitere Horizonte, so der Verlagsleiter. Im Mittelpunkt des Interesses stehe demnach der Mensch im Moment seiner Selbstvergewisserung. Woran richte ich mein Leben aus? Woran merke ich, dass es ein gelingendes ist? Wogegen gilt es Widerspruch zu wagen?

www.claudius.de