Zum ersten Mal in der fast 70-jährigen Geschichte diente die Evangelischen Akademie Tutzing als Filmkulisse für eine internationale Kinoproduktion: Regisseur Oliver Stone drehte auf dem Gelände mehrere Szenen für seinen Film "Snowden". Akademiedirektor Udo Hahn bekam eine Komparsenrolle zugewiesen. In unserem exklusiven Interview schildert er, wie es zu dem Dreh kam und wie er den Hollywood-Regisseur erlebte.
Rieke C. Harmsen, Chefredakteurin Online im Gespräch mit Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Akademiedirektor Udo Hahn erzählt:
"Wir hatten vor anderthalb Jahren eine Anfrage von einem Location-Scout. Das Schloss und der Park der Evangelischen Akademie TUtzing werden häufiger für Filmproduktionen genutzt. Aber in diesem Fall lüftete sich das Geheimnis etwas später, als Filmregisseur Oliver Stone plötzlich in der Tür stand. Es ging in diesem Fall um eine internationale Filmproduktion, ein Film über den ehemaligen CIA-Mitarbeiter Edward Snowden. Und die Evangelische Akademie Tutzing bildet die Kulisse für einen Empfang des US-Botschafters am Genfer See.
Zum Dreh von "Snowden" kamen dann rund 100 Mitarbeiter, die zum Tross des Regisseurs gehörten, dazu kamen dann noch weitere 100 Schauspieler und Komparsen. Die haben den Musiksaal und den Park verwandelt. Die Schlossterrasse mit Blick auf den See diente als Bar. Vieles wurde eigens für die Dreharbeiten angeschafft.
Ich durfte Komparse sein bei dieser Produktion und bekam die Rolle eines Bundeswehr-Generals, der an diesem Emfpang teilnahm. Ich musste mich also wie ein Schauspieler an die Anweisungen des Regisseurs halten. Das war schon anstrengend als Akademiedirektor (lacht).
Als Pfarrer und Journalist habe ich gelernt, mit Menschen umzugehen. Aber wenn ich auf die Kanzel trete, bin ich kein Schauspieler, sondern Pfarrer. Da geht es um Kommunikation und Rhetorik, aber nicht darum, ein Spektakel aufzuführen. Ich bin in meinem Metier als Akademiedirektor ganz gut aufgehoben."
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